Zwei Männer in Rückenansicht, die in einer Naturlandschaft den Mond betrachten
© Albertinum | Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel

Focus Albertinum: Mondsüchtig / Moonstruck

Zweihundert Jahre Zwei Männer in Betrachtung des Mondes

Eines der berühmtesten Gemälde der Sammlungen des Albertinum wird 2019 zweihundert Jahre: „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ von Caspar David Friedrich. Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, die 15 schönsten Mondscheinlandschaften aus dem Bestand des Albertinum in einem Raum zu versammeln: Hauptwerke, wie "Dresden bei Vollmondschein" von Johan Christian Dahl und "Die Überfahrt am Schreckenstein" von Ludwig Richter.

  • Laufzeit 26.06.2019—27.09.2020

info

Mit sechs in der Ausstellung vertretenen Werken von Carl Gustav Carus erweist sich dieser als leidenschaftlicher Mondbetrachter. Weitere Mondscheinlandschaften von Ernst Ferdinand Oehme und Christian Friedrich Gille zeigen wie zentral dieses Motiv für die Dresdner Romantik ist.

„Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ nimmt eine zentrale Stellung im Werk von Caspar David Friedrich ein. In ihm erscheint der Mond als Fluchtpunkt einer träumerischen Weltvergessenheit, gleichzeitig wendet sich das Gemälde gegen die bedrängenden konservativen Kräfte der Epoche.

Zwei Männer in Rückenansicht, die in einer Naturlandschaft den Mond betrachten
© Albertinum | Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel
Caspar David Friedrich, Zwei Männer in Betrachtung des Mondes, 1819/20

Als der Maler Peter Cornelius

Als der Maler Peter Cornelius und der Dichter Carl Förster im April 1820 Friedrich in seinem Atelier besuchen, sehen sie dort dessen Landschaft mit den beiden Wanderern. Friedrich bemerkte dazu ironisch, wenn die Menschen nach dem Tode in eine andere Welt versetzt würden, so käme er sicherlich „in den Mond“, weil er lauter Mondschein male. Über die beiden Männer in ihrer altdeutschen Tracht sagte er: „Die machen demagogische Umtriebe!“ Damit bezog er sich auf die freiheitlichen Bestrebungen in Deutschland, die nach den Karlsbader Beschlüssen 1819 stark eingeschränkt worden waren.

Impressionen

Die Sehnsucht nach dem Mond

Die Sehnsucht nach dem Mond gehört zu den zentralen Motiven romantischer Landschaftsmalerei. Er gilt als stiller und doch weit entfernter Freund, dem man in der Einsamkeit der Nacht seine innersten Wünsche anvertraut. Man sucht in ihm einen treuen Begleiter, und doch ist er stets im Wandel, mal schmale Sichel und dann voll und rund. Sein Licht taucht die Welt in einen geheimnisvollen Glanz, dessen teils fahle teils gedämpfte Farbigkeit von besonderem Reiz für die Maler der Romantik war.

Zitat

Welche Abende verlebte ich nicht mit meinen Phantasien wenn Nebeldunst über die Elbe dämmerte und der Mond über den fernen bewaldeten Hügeln heraufkam, welche Träume kamen mir nicht, wenn ich über den umrankten Trümmern am Zwinger unter den alten Linden wandelte und wie eigenthümlich wirkte nicht oftmals auch die katholische Kirche mit ihrer schönen Musik und ihren mystischen Gebräuchen auf mein Gemüth!

 

Carl Gustav Carus, Lebenserinnerungen, 1865

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